Reflexion

Auszüge aus Schanze/Schuster, Der Weg zur Meisterschaft in der Führung, Springer-Gabler-Verlag

Die Bedeutsamkeit von Reflexion im Kontext von Führung und Selbstführung

Persönliche Entwicklung findet also nur dann statt, wenn ich bereit bin, meine Automatismen (anders ausgedrückt: meine sog. „Komfortzone“) kritisch zu hinterfragen, um sie im Bedarfsfalle und im Sinne einer Erweiterung meines Verhaltensrepertoirs zu durchbrechen. Um dies zu tun, wird es immer wieder notwendig sein, das eigene Tun und Handeln zu reflektieren. Das macht uns emotional intelligent und unterscheidet uns vom Tierreich. Das Gegenteil davon – aber häufig praktiziert – ist ein höchst beliebtes Ablenkungsmanöver: Man legt sein eigenes Verhalten aufgrund einer gepflegten Selbstwahrnehmung als die Messlatte guter Führung fest. Nur die Reflexion macht es uns möglich, eigene Anteile an schwierigen Situationen zu erkennen und damit das Veränderungspotenzial zu identifizieren, das durch Sie beeinflussbar ist. Wenn Sie jedoch Ihre Opferrolle verinnerlicht haben, werden Sie auch zukünftig die Verantwortung für das, was ist, gerne anderen zuschieben.

Oft ist es die Angst, die uns daran hindert, uns und unsere Verhaltensmuster zu reflektieren. Angst, scheinbar Schützenswertes offen zu legen und dadurch verletzbarer zu werden. Angst, ein mühevoll aufgebautes und mit viel Energie aufrecht erhaltenes Image wie ein Kartenhaus zusammenbrechen zu sehen. Diese Angst verstellt uns den Blick auf die Chancen, die damit verbunden sind. Chancen, Neues zu entdecken und zu integrieren, unser Führungs- und Selbstführungsverhalten in eine stimmige Balance von Potenzialen und Verhalten zu bringen.

 

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